Die Krankheit

Es handelt sich um eine Tendovaginitis, also eine Sonderform des Schnellenden Fingers. Im Unterschied dazu sind nicht die Beugesehnen, sondern die Strecksehnen, unmittelbar unterhalb des Daumens am Handgelenk betroffen. Johann Friedrich „Fritz“ de Quervain hat 1840 die Krankheit auf Empfehlung seines Chefarztes, Prof. Theodor Kocher im Inselspital Bern untersucht und später als Chefarzt in La Chaux-de-Fonds und im „Kanti“ Basel umfangreiche Arbeiten dazu veröffentlicht.

Die Krankheit verläuft kurz und intensiv. Die meisten Patienten berichten, sie seien mit dem Schmerz eines Morgens aufgewacht ohne davor eine Besondere Tätigkeit ausgeübt zu haben. Dementsprechend ist über die Ursache wenig bekannt. Zwar wird wie beim Schnellenden Finger viel über Überlastung und repetitive Arbeit diskutiert. Statistisch sind aber Frauen weitaus häufiger und früher betroffen als Männer und die dominante Hand überwiegt nicht.

Die Diagnostik

Wegen der Nähe zur Daumenbasis muss die Tendovaginitis von anderen hier lokalisierten Schmerzursachen, wie z. B. Arthrose abgegrenzt werden. Ein Röntgenbild kann zwar hilfreich sein, wird aber wegen der sehr unterschiedlichen Anamnese selten benötigt: Während sich die Arthrose über Jahre einschleicht, ist die Tendovaginitis schlagartig da und verursacht schon nach wenigen Wochen nahezu invalidisierenden Schmerz. Auch ein MRI, in dem die Tendovaginitis zweifelsfrei zur Darstellung käme, wird nur ausnahmsweise veranlasst, die einfache Untersuchung genügt. Beweisend für die Diagnose ist der „Finkelstein-Test“: Der Patient nimmt seinen Daumen in die Faust und der Arzt biegt die Hand in Richtung Kleinfinger. Bleibt der Patient sitzen, ist der Test negativ

Die Therapie

Wie beim schnellenden Finger ist auch hier anfangs konservative Therapie mit Ruhigstellung und Kortison-Infiltration zwar möglich, kommt aber selten zur Anwendung. Die Krankheit entwickelt sich sehr schnell, so dass meistens bereits bei der Erstkonsultation eine Operation erforderlich ist. Das operative Verfahren folgt dem Prinzip „Bestrafung des Unschuldigen“: Die entzündete und in ihrem Kanal eingeklemmte Sehne wird in Ruhe gelassen, statt dessen wird der Tunnel verbreitert. Das ist technisch einfach, sollte jedoch trotzdem von einem Handchirurgen durchgeführt werden. Grund sind die hier häufigen anatomischen Varianten mit zusätzlichen Sehnen und Sehnenscheiden. Der eigentlich kleine Eingriff wird ambulant und in regionaler Betäubung durchgeführt, danach genügt es die Hand 2-3 Wochen etwas zu schonen, eine Schiene oder Handgelenksmanschette kann aus Komfortgründen angelegt werden.

Die Komplikationen

Wählen Sie den Operateur, der Ihnen die meisten Komplikationen aufzählt. Das ist der mit der grössten Erfahrung. Einfache Komplikationsmöglichkeiten, wie Infektion oder Wundheilungsstörung können als allgemein bekannt vorausgesetzt werden. Rezidive, zerschnittene oder instabile Sehnen, in die Narbe eingewachsene Nerven, Nachblutungen und deren Behandlungsmöglichkeiten sollten aber schon besprochen sein.

1940 starb Fritz de Quervain und erhielt einen Nachruf im „Nature“, der wichtigsten naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift. Neben der Tendovaginitis de Quervain tragen auch eine Handgelenks-Luxationsfraktur und die Quervain-Schilddrüsenentzündung weltweit seinen Namen.

Dr. med. J. Huracek, Dez. 2019

Die Krankheit

Es handelt sich um eine Tendovaginitis, also eine Sonderform des Schnellenden Fingers. Im Unterschied dazu sind nicht die Beugesehnen, sondern die Strecksehnen, unmittelbar unterhalb des Daumens am Handgelenk betroffen. Johann Friedrich „Fritz“ de Quervain hat 1840 die Krankheit auf Empfehlung seines Chefarztes, Prof. Theodor Kocher im Inselspital Bern untersucht und später als Chefarzt in La Chaux-de-Fonds und im „Kanti“ Basel umfangreiche Arbeiten dazu veröffentlicht.

Die Krankheit verläuft kurz und intensiv. Die meisten Patienten berichten, sie seien mit dem Schmerz eines Morgens aufgewacht ohne davor eine Besondere Tätigkeit ausgeübt zu haben. Dementsprechend ist über die Ursache wenig bekannt. Zwar wird wie beim Schnellenden Finger viel über Überlastung und repetitive Arbeit diskutiert. Statistisch sind aber Frauen weitaus häufiger und früher betroffen als Männer und die dominante Hand überwiegt nicht.

Die Diagnostik

Wegen der Nähe zur Daumenbasis muss die Tendovaginitis von anderen hier lokalisierten Schmerzursachen, wie z. B. Arthrose abgegrenzt werden. Ein Röntgenbild kann zwar hilfreich sein, wird aber wegen der sehr unterschiedlichen Anamnese selten benötigt: Während sich die Arthrose über Jahre einschleicht, ist die Tendovaginitis schlagartig da und verursacht schon nach wenigen Wochen nahezu invalidisierenden Schmerz. Auch ein MRI, in dem die Tendovaginitis zweifelsfrei zur Darstellung käme, wird nur ausnahmsweise veranlasst, die einfache Untersuchung genügt. Beweisend für die Diagnose ist der „Finkelstein-Test“: Der Patient nimmt seinen Daumen in die Faust und der Arzt biegt die Hand in Richtung Kleinfinger. Bleibt der Patient sitzen, ist der Test negativ

Die Therapie

Wie beim schnellenden Finger ist auch hier anfangs konservative Therapie mit Ruhigstellung und Kortison-Infiltration zwar möglich, kommt aber selten zur Anwendung. Die Krankheit entwickelt sich sehr schnell, so dass meistens bereits bei der Erstkonsultation eine Operation erforderlich ist. Das operative Verfahren folgt dem Prinzip „Bestrafung des Unschuldigen“: Die entzündete und in ihrem Kanal eingeklemmte Sehne wird in Ruhe gelassen, statt dessen wird der Tunnel verbreitert. Das ist technisch einfach, sollte jedoch trotzdem von einem Handchirurgen durchgeführt werden. Grund sind die hier häufigen anatomischen Varianten mit zusätzlichen Sehnen und Sehnenscheiden. Der eigentlich kleine Eingriff wird ambulant und in regionaler Betäubung durchgeführt, danach genügt es die Hand 2-3 Wochen etwas zu schonen, eine Schiene oder Handgelenksmanschette kann aus Komfortgründen angelegt werden.

Die Komplikationen

Wählen Sie den Operateur, der Ihnen die meisten Komplikationen aufzählt. Das ist der mit der grössten Erfahrung. Einfache Komplikationsmöglichkeiten, wie Infektion oder Wundheilungsstörung können als allgemein bekannt vorausgesetzt werden. Rezidive, zerschnittene oder instabile Sehnen, in die Narbe eingewachsene Nerven, Nachblutungen und deren Behandlungsmöglichkeiten sollten aber schon besprochen sein.

1940 starb Fritz de Quervain und erhielt einen Nachruf im „Nature“, der wichtigsten naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift. Neben der Tendovaginitis de Quervain tragen auch eine Handgelenks-Luxationsfraktur und die Quervain-Schilddrüsenentzündung weltweit seinen Namen.

Dr. med. J. Huracek, Dez. 2019